Verpflegung und Fürsorge
Die Ciudàd de Dios kümmert sich um die vergessenen Kinder Kolumbiens
Kolumbien hält weltweit den traurigen Rekord an Kindern, die
auf der Straße leben: 30.000 sind es laut UNICEF. In Villa de Leyvaq
bleibt dieses Los vielen erspart. In der Ciudàd de Dios finden alle
Generationen ein Zuhause, und die Kinder Zuwendung und Hilfe beim
Start in ein besseres Leben.
In den Grostädten Bogotá und Medellin ist es am schlimmsten, doch nicht nur
hier treibt die Armut der Eltern zehntausende kolumbianische Kinder auf die
Straße. Viele dieser Kinder berauschen sich an giftigen Lösungsmitteln, sind
krank, auf sich selbst gestellt, prostituieren sich, lernen weder lesen noch
schreiben und verlieren mit der Zeit völlig den Kontakt zu ihrer Familie.
Wer nach Villa de Leyva kommt, kann kaum glauben, dass auch hier Kinder auf
der Straße leben. Die kleine Stadt aus der Kolonialzeit ist ein beliebtes Reiseziel.
Doch wer arm ist und nicht lesen und schreiben kann, findet keine Arbeit
und kann vom Tourismus nicht profitieren. Darunter leiden insbesondere die
Schwächsten der Gesellschaft, die Kinder.
Seit 2004 gibt es die Ciudàd de Dios, die "Stadt Gottes", ins Leben gerufen von
dem engagierten Karmeliterpater Josée Arcesio Escobar. Einen Kilometer vom
Zentrum entstand ein Gebäude, das alle Generationen unter einem Dach vereint:
Es beherbergt ein 2009 eröffnetes Gesundheitszentrum, eine Tagespflege
und ein Pflegeheim für arme, verlassene und kranke Alte, eine Babystation und
ein Tagesheim mit Vorschule für Kinder bis zu sechs Jahren. Neue, einfache aber
saubere Häuser für arme Familien und ein Spiritualitätszentrum mit Kapelle
komplettieren die Stadt.
Im Heim kümmern sich fünf Betreuer um hundert Kinder-und oft auch um deren
Eltern. 30 Euro im Monat decken die Verpflegungs- und Schulkosten für ein
Kind. Ziel der Karmel Missionsstiftung-Dr. Fernando ist es, nach Zuwendungen
(etwa für den Bau eines Brunnens) in Zukunft die Mittel für die Verpflegung
der Kinder beizusteuern.